Editing-Challenge

Foto: Achim Meurer / CC-Lizenz CC-BY-SA 4.0

Editing-Challenge – mein Beitrag

In seinem Blog rief Achim Meurer dazu auf, ein von ihm aufgenommenes Foto zu bearbeiten. Hier mein Versuch. Die Einstellungen in Lightroom CC:

  • Automatische Einstellung (Dynamik auf 0 setzen)
  • Klarheit +20 Kontrast +30
  • Himmel maskieren (automatisch).: Sättigung hoch / Belichtung verringern
  • Belichtung erhöhen (+0,67)
  • Temperatur erhöhen (+759 = wärmer)
  • Rentierflechte mit Pinsel maskieren.: Belichtung und Struktur erhöhen
  • Lineare Verlaufsmaske (im Himmel): Klarheit und Struktur verringern
  • Foto zuschneiden (unscharfe Rentierflechte unten entfernt / unwichtige Bereiche links und oben entfernt)
  • unscharfe Rentierflechte am unteren Rand mit Maske abgeschwächt (dunkler/unschärfer)
Foto: Achim Meurer / CC-Lizenz CC-BY-SA 4.0

Restaurierung Elektret-Kopfhörer Stax SR-44

Vor rund 40 Jahren wollte auch ich dazugehören… zur elitären Gruppe der Highender. Also kratzte ich meine Ersparnisse zusammen, ging zu Audio Forum in Berlin und erstand einen – für mich damals nahezu unerschwinglichen – Kopfhörer: den Stax SR-44. Im Grunde kaufte ich zwei Geräte: den Elektret-Kopfhörer SR-40 und das Versorgungsteil SRD-4.

20 Jahre später. HiFi – und erst recht HighEnd – wurden für mich zur Nebensache.

Weitere 20 Jahre später. Die Tochter war aus dem Haus, Radsport nicht mehr so wichtig und HiFi rückte wieder in den Vordergrund. Der Stax wurde inzwischen lediglich für gelegentliche Einsätze genutzt. Knistern und Aussetzer im rechten Kanal führten dazu, dass ich mich nach einer Alternative umsah. Die Kosten einer Reparatur sollten – so der Fachmann – den Zeitwert deutlich übersteigen. Für den Müll war mir das Gerät aber zu schade und so beschloss ich, das Gerät zu behalten, bis ich ihm eine zweite Chance geben konnte.

In einem Forum las ich einige Zeit später ein paar Details über den Kopfhörer. Ich wagte mich in unbekanntes Terrain: die Do-it-yourself-Reparatur. Im Web erstand ich neue passende Ohrpolster (75 mm Durchmesser), im Baumarkt Schrumpfschlauch. Lötkolben, Zinn und ein paar Löthilfen hatte ich noch von früheren Projekten.

Mein Zimmer war frisch umgeräumt, Britta war zur Kur und ich hatte viel Zeit. Zeit für ein neues Projekt, frei nach Ulrich Roski: Do it yourself – selbst ist der Mann!

Hier nun die Demontage und Montage Schritt – für – Schritt:

Der erste Schritt ist, den Kopfhörer zu öffnen. Glücklicherweise ist dies werkzeuglos möglich: sobald der Kopfbügel ausgehangen wird und die Kunststoffbuchsen, in denen der Bügel eingesteckt ist, entfernt werden, ist der Kopfhörer relativ leicht auseinanderzunehmen.

Der nächste Schritt ist eher destruktiver Natur: die nach 4 Dekaden verschlissenen Ohrpolster müssen weg. Sie sind nur mittels Doppelklebeband befestigt – also kein Hindernis.

Jetzt können wir die schwarzen Rückseite des Hörers abnehmen und die Dämmmatte beiseite legen.

Die silberne – ohrzugewandte – Seite des Hörers mit dem Elektret-Schallwandler liegt nun vor uns. Der Schallwandler kann mit etwas Gefühl (und einem dünnen Feinmechanikerschraubendreher o.ä.) aus der passgenauen Führung gehebelt werden. Hierbei sollte man sich die Lage der Kabel gut einprägen – beim späteren Zusammenbau ist nicht viel Platz vorhanden.

Vor dem Löten ist es ratsam, mit Brennspiritus oder Isopropanol Schmutz, Klebereste und angelöste Farbpartikel zu entfernen. Wattestäbchen, Zahnstocher und Zahnbürste sind hierbei durchaus hilfreich. Falls die Farbe angegriffen ist, kann mit etwas Acryllack aus dem Bastlerbedarf und einem seeehr feinen Pinsel die ursprüngliche Farbgebung recht ordentlich restauriert werden. Die Schallwandler sollten jedoch von der Reinigung und Restaurierung ausgespart bleiben: zu groß ist die Gefahr, hier versehentlich irreparable Schäden zu verursachen.

Weiter mit dem technischen Teil: In meinem Fall muss das defekte Teil des Kabels im Bereich der Zugentlastung entfernt werden. Da ich die Lötstelle im Inneren des Hörers unterbringen will, muss ich die Zugentlastung entfernen. Diese lässt sich einfach heraushebeln Die ersten Segmente hängen zusammen und können nach Abschneiden des Kabels durch Aufweiten für ein „zweites Leben“ weiterverwendet werden. Auf den Rest muss ich leider verzichten. Das Kabel trenne ich dort ab, wo ich die Bruchstelle vermutet habe und fädle es danach durch die Zugentlastung. Das innenliegende Kabel isoliere ich anschließend ein Stück weit ab.

Auf den Bilder ist zu sehen, dass ich den Schrumpfschlauch über dem Anschlusswiderstand entfernt hatte – dies war eigentlich nicht notwendig und geschah nur, weil ich mir darunter eine (nicht vorhandene) Steckverbindung erhofft hatte.

Übrigens ist das eigentliche Kabel hauchdünn – beim Abisolieren sollte also vorsichtig vorgegangen werden.

Der Rest ist einfach: Schrumpfschlauch in Position bringen, Kabel vorsichtig verlöten, Schrumpfschlauch erhitzen und den Schallwandler mit dem fertigen Kabel wieder im Kopfhörer verstauen. Es empfiehlt sich allerdings, vorher einen Funktionstest vorzunehmen 🙂

Danach wird die noch vorhandene Zugentlastung wieder eingesteckt, werden Vorder- und Rückseite zusammengefügt und die Buchsen eingesteckt. Auf dem Foto oben sieht man die gereinigten und mit Acryllack optisch wieder gut hergestellten ohrzugewandten Schutzitter. Nach dem Einhängen der Bügel ist der Kopfhörer wieder funktionsfähig.

Passend zurechtgeschnittenes Doppelklebeband hilft dabei, die neuen Ohrpolster an der richtigen Stelle anzubringen.

Am Ende ist der Kopfhörer vielleicht nicht „NOS“ oder „Mint“ aber mit etwas Aufwand und geringen Kosten wieder ansehnlich und – was die Hauptsache ist – funktionsfähig.

Nebenbei konnte ich das Projekt dazu nutzen, eine schöne Fotodokumentation zu erstellen.

P.S.: natürlich übernehme ich keinerlei Verantwortung für mögliche Schäden, die durch das unsachgemäße Reparieren eurer Stax-Kopfhörern auftreten können. Eigentlich klar, oder?

Mehr Infos zu Stax-Kopfhörern jeden Alters gibt es in diesem Forum.